Lüchtspiel "Wie wir leben."
Es war uns ein Fest, das ausgebuchte Lüchtspiel "Wie wir leben." mit euch allen und mit der weit gereisten Aktivistin Gwen Weisser und der Benediktinerin Sr. Dr. Raphaela Brüggenthies OSB sowie den LÜCHTENHOF-Direktor:innen Stephanie Brall und Dirk Brall und der Kunstwerkstattleiterin Ann-Kathrin Blohmer. Ein Rückblick auf einen fabelhaften Inspirationstag am 8. November im LÜCHTENHOF.
Der LÜCHTENHOF öffnet Resonanzräume für Weggefährt:innenschaft. Zwischen Kreation und Kontemplation, Lebenswandel und Gesellschaftswandel, Träumen und Realitäten, tief und weit! Beim Lüchtspiel am 9. November stellten wir uns die Frage „Wie wir leben.“, gemeinsam mit der weit gereisten Gwen Weisser und der Benediktinerin Sr. Dr. Raphaela Brüggenthies OSB. Eine Aktivistin und eine Ordensschwester teilten ihren Lebenswandel und wie sie so Gesellschaft wandeln.
Fotos: Stephanie Brall & Felix Blohmer & Frederik Preuschoft / Text: Stephanie Brall & Dirk Brall
Eine Aktivistin und eine Benediktinerin teilten mit uns ihren Lebenswandel und wie sie so Gesellschaft wandeln. Ein inspirierender Tag mit Gwen Weisser und Sr. Dr. Raphaela Brüggenthies OSB in urban-klösterlichem Ambiente, gerahmt von den Direktor:innen Stephanie Brall und Dirk Brall und der Kunstwerkstattleiterin Ann-Kathrin Blohmer. Ein Lüchtspiel auf der Suche nach dem Leben. Zwischen Kreation, Intervention und Kontemplation. Mit Werkstattzeiten rund um Polaroidphotographie, Journaling, Siebdruck, Gartenbaden und Werkstattgespräch. Zwischendrin die Ausstellung von Donata Wenders genießen. Und die fabelhafte saisonale vegane Kulinarik.
Eine Aktivistin und eine Ordensschwester teilten ihren Lebenswandel und wie sie so Gesellschaft wandeln. Gwen Weisser nach langer Weltreise angekommen in Kirnhalden, einem ehemaligen Kloster, das sie mit gemeinschaftlichen Lebensmodellen basisdemokratisch neu interpretiert. Sr. Dr. Raphaela Brüggenthies OSB als Priorin der Abtei St. Hildegard, einem traditionsreichen Kloster mitten in einem großen Transformationsprozess. Was für ein Geschenk, einen Tag lang mit den beiden unterwegs gewesen zu sein und gemeinsam die Tiefe und Weite dieses Lebens auszuloten.
„Und was am Ende bleibt, ist die Erfahrung. Die Erfahrung, dass es sich lohnt, zu vertrauen“, sagte Aktivistin Gwen Weisser beim Lüchtspiel „Wie wir leben.“ am 8. November im LÜCHTENHOF. Gemeinsam mit ihrem Partner Patrick Allgaier war sie 2013 losgegangen: 3 Jahre, 1000 km, ohne Flugzeug. Eine Reise, aus dem der Kinoerfolg "Weit“ hervorging. Jetzt ist sie angekommen und wieder unterwegs - in Kirnhalden. Gemeinsam mit vielen anderen interpretiert Gwen Weisser das ehemalige Kloster im Schwarzwald basisdemokratisch neu, als Kultur- und Wohnprojekt.
„Als wir von unserer Reise zurückkamen, wussten wir, dass wir eine unkonventionelle Lebensform brauchen, um glücklich zu werden“, sagte sie. „Wir wollten mit Menschen zusammenleben, für die Nachhaltigkeit ebenso wichtig ist wie für uns. Wir wollten Besitztümer teilen und solidarisch leben mit denen, die weniger zur Verfügung haben.“ Gwen Weisser - eine, die weit gegangen ist und immer wieder neu losgeht. Weit, tief, lebendig!
„Man kann in einem Leben in Gemeinschaft sehr einsam sein. Und man kann die heilsame Erfahrung machen, bedingungslos geliebt zu sein.“, sagte Sr. Dr. Raphaela Brüggenthies OSB beim Lüchtspiel „Wie wir leben.“ am 8. November im LÜCHTENHOF. Mit Tiefgang, Weitsicht und herzlichem Humor teilte Sr. Dr. Raphaela Brüggenthies OSB aus ihrem Leben im Kloster. Die Benediktinerin lebt als Priorin und Novizenmeisterin in der Abtei St. Hildegard in Rüdesheim am Rhein, wo sie auch mitverantwortlich für die Pflege und Begleitung der alten Schwestern ist. Für ihre interdisziplinäre Dissertation über das Frühwerk des deutsch-jüdischen Dichters Heinrich Heine erhielt die Autorin den „Kulturpreis Bayern 2021“.
Die Abtei St. Hildegard, die dieses Jahr 125 Jahre Grundsteinlegung feierte, öffnet Räume für neue Formen des Miteinanders. Über das Leben dort erzählt Sr. Raphaela: „Beständigkeit an einem Ort, aber ohne sesshaft zu werden. Tägliche Umkehr und Wandlungsbereitschaft, aber ohne alles neu erfinden zu müssen. Wurzeln schlagen und zugleich auf Wanderschaft gehen, so würde ich unser Leben beschreiben.“ Und sie lud ein: „Was denkst du, sollen wir nicht endlich aufwachen, aufstehen, aufbrechen? Gemeinsam neu hören, neu lernen, zu einer neuen Sprache finden und zu einem neuen Lied?“
Noch
DDDodazu